Clemens Meyer
Die Projektoren
Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle / Saale, debütierte 2006 sehr erfolgreich mit „Als wir träumten“. Für sein umfangreiches Werk erhielt er zahlreiche Preise, u.a. wurde er für sein bisheriges Werk mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur geehrt.
Im Velebit-Gebirge erlebt ein ehemaliger Partisan die abenteuerlichen Dreharbeiten der Winnetou-Filme. Jahrzehnte später finden hier die brutalen Kämpfe der Jugoslawienkriege statt – mittendrin eine Gruppe junger Rechtsradikaler aus Dortmund, die die Sinnlosigkeit ihrer Ideologie erleben muss. Und in Leipzig werden bei einer Konferenz in einer Psychatrie die Texte eines ehemaligen Patienten diskutiert: Wie gelang es ihm, spurlos zu verschwinden? Und was verbindet ihn mit dem Weltreisenden Dr. May? Ein Epos über die Krisen Europas und die Kunst des Erzählens.
Clemens Meyer
Die Projektore | Roman | S. Fischer | Frankfurt a.M. 2024 | 1056 S. | 36,00 Euro
Jury-Stimme zu „Die Projektoren“
In konzentrierten und atmosphärischen Kamerafahrten lässt Clemens Meyer in „Die Projektoren“ das geschichtliche Panorama Mitteleuropas im 20. Jahrhundert an unserem inneren Auge vorbeiziehen. Wie Gesteinsschichten türmen sich die dabei belichteten menschlichen Schicksale aufeinander und erzählen so von unerwarteten Verbindungen, von Verwerfungen, Druck und gewaltsamen Brüchen. Der Grund, auf dem wir stehen, ist ein anderer nach der Lektüre dieses monumentalen und gleichzeitig zarten Romans.
Dr. Jens Peters, Leiter des Literaturbüros Westniedersachsen