LiteraTour Nord 1997/1998

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Auf Lesereise gingen bei der LiteraTour Nord 1997/98 Jürg Amann mit "Schöne Aussicht", Christoph Hein mit "Von allem Anfang an", Kerstin Hensel mit "Neunerlei", Alban Nikolai Herbst mit "Der Arndt-Komplex", Dieter Kühn mit "Der König von Grönland" und Yoko Tawada mit "Aber die Mandarinen müssen heute Abend noch geraubt werden".

Preis der LiteraTour Nord 1998 für Christoph Hein

Den Preis der LiteraTour Nord 1998 erhielt Christoph Hein, der die Auszeichnung am 14. Juni 1998 in Hannover entgegen nahm. Die Laudatio hielt Dirk Grathoff.

©Heike Steinweg

Christoph Hein wurde am 8. April 1944 als Sohn einer Pfarrerfamilie in Heinzendorf/Schlesien geboren. Nach Kriegsende zog die Familie nach Bad Düben bei Leipzig, wo Hein aufwuchs. Da ihm als Kind eines Pfarrhaushalts der Zugang zu einem Gymnasium in der DDR verwehrt war, zog er im Jahre 1958 nach Westberlin und besuchte als Internatsschüler ein humanistisches Gymnasium. 1961 verschlug ihn der Mauerbau wieder in die DDR.

Von 1961 bis 1967 arbeitete Hein in unterschiedlichen Berufen: als Montagearbeiter, Buchhändler, Kellner, Journalist, Schauspieler kleinerer Rollen und Regieassistent. 1964 holte er sein Abitur nach und studierte danach an der Universität Leipzig Philosophie und Logik. 1971 schloss er das Studium an der Humboldt Universität Berlin ab.

Danach wurde Christoph Hein zunächst Dramaturg an der Volksbühne Berlin unter der Leitung von Benno Besson. 1974 erhielt er eine Festanstellung als Hausautor und noch im selben Jahr wurde sein Stück "Schlötel oder Was solls" uraufgeführt. Mit Benno Besson verließ auch Hein 1979 die Volksbühne und ist seitdem freier Schriftsteller.

Er beschäftigte sich zunächst mit Übersetzungen, Features für den Rundfunk und schrieb Theaterstücke. 1980 gelang ihm mit seinem Prosadebüt "Einladung zum Lever Bourgeoise" der öffentliche Durchbruch sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland. 1989 erhielt Christoph Hein eine Dozentur für den Poetik-Lehrstuhl an der Essener Folkwang-Schule. Seit 1992 ist er Mitherausgeber der Wochenzeitung "Freitag" sowie Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

Christoph Hein erhielt viele Auszeichnungen, darunter 2004 den Schiller-Gedächtnis-Preis und im Jahr 2002 den Österreichischen Staatspreis für Literatur sowie den Premio Grinzane Cavour.